Geschichte
Bleckhausen kann auf eine sehr lange und ereignisreiche Geschichte zurückblicken, die bis weit in die Vergangenheit reicht. Über viele Jahrhunderte hinweg haben sich hier zahlreiche historische Entwicklungen vollzogen, die das heutige Erscheinungsbild des Ortes geprägt haben.
Schon aus der Mittelsteinzeit (8000 – 4500 v. Chr.) sind Funde von kleinen schmalen Klingen und Spitzen von Feuerstein aus einem Basislager an der Straße nach Manderscheid bekannt.
Auch aus der Bronzezeit (2000 – 1000 v. Chr.) besitzt Bleckhausen einen Siedlungsfund. Bruchstücke einer Getreidereibe aus Basalt beweisen, das damals schon Bauern mit festem Wohnsitz bei Bleckhausen lebten.
Weitere Funde sind aus der Eisenzeit (800 – 700 v. Chr.) und aus der Keltenzeit (700 – 0 v. Chr.) vorhanden.
Von einer romanisierten keltischen Urbevölkerung könnte eine spätrömische Villa um das Jahr 200 n. Chr. stammen. Keramikscherben, rötliche Dachziegel und Münzen deuten auf eine römische Besiedlung hin.
Für fast 1000 Jahre sind danach keine konkreten Belege für die Geschichte unseres Dorfes vorhanden. Doch wird vermutet, dass die mittelalterliche Wüstung „Roscheid“ zwischen Bleckhausen und Manderscheid gelegen haben soll. Sie wurde bis heute nicht gefunden und ist bereits um 1200 untergegangen (Franz Roman Jansen).
Die erste schriftliche Erwähnung von Bleckhausen ist aus dem Jahr 1357 belegt. Am 15.06.1357 bestätigt Erzbischof Boemund die Fundation der Kapelle in Bleckhausen. Diese war unter dem Erzbischof Balduin von Trier 1307 bis 1353 erbaut und dem Heiligen Antonius, dem Einsiedler, geweiht worden.
Auch heute noch ist der Heilige Antonius der Schutzpatron der Kirche und des Ortes.
1541 und 1577 zählt Bleckhausen 15 Haushalte, was einer ungefähren Einwohnerzahl von 75 Personen entspricht.
Bemerkenswert ist, dass 1570 viele Einwohner von der Pest dahingerafft wurden und die Kirchenschöffen den Erzbischof eilends um die Einsegnung eines neuen Friedhofs bitten mussten, da schon viele Tote in ungeweihter Erde begraben worden sind.
Auch der 30-jahrige Krieg lässt die Bevölkerung in einem ungewöhnlich großen Maße schrumpfen. Bleckhausen besteht 1653 nur noch aus 10 Haushalten.
Dies änderte sich aber wieder schnell; 1664 hat Bleckhausen nun schon 22 Haushaltungen. Außerdem befinden sich 29 Pferde, 40 Kühe und 138 Schafe im Ort, was für eine schnelle Erholung von den Kriegswirren spricht.
1748 und 1758 meint es das Schicksal nicht gut mit den Bleckhausenern. Der Ort brennt in diesen Jahren ab.
1794 kommt Bleckhausen in Folge der Französischen Revolution unter französische Herrschaft. Unsere Heimat wird nach französischem Muster eingeteilt. Das bedeutet, Bleckhausen liegt im Saardepartement, Arrondissement Prüm, Kanton Manderscheid und ist der Maire Weidenbach zugeordnet.
1815 gelangt nach der endgültigen Niederlage von Napoleon und den Verhandlungen der Siegermächte auf dem Wiener Kongress das Rheinland und damit auch Bleckhausen zu Preußen.
Ab 1843 beginnt eine Auswanderungswelle in der Vulkaneifel. Viele Dorfbewohner verlassen bis 1890 ihren Heimatort Bleckhausen, um in Amerika ein neues Leben jenseits von Armut zu beginnen.
Im Ersten Weltkrieg (1914 – 1918) sterben aus Bleckhausen 7 Personen als Soldaten für die kaiserliche Armee.
Der Zweite Weltkrieg (1939 – 1945) bringt noch größeres Leid über unser Dorf. Insgesamt lassen 29 Personen ihr Leben fern der Heimat.
Nach dem Krieg wird Bleckhausen innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz. Erster Nachkriegsbürgermeister wird 1947 Simon Röhl.
In der Nachkriegszeit kommt es in Bleckhausen, wie überall in Deutschland, zu einem großen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Einwohnerzahl steigt auf über 400 Personen an.
Heute leben ca. 300 Menschen in unserem Ort und nennen Bleckhausen ihre Heimat.