Naturschutz und Nachhaltigkeit
Bleckhausen engagiert sich seit vielen Jahren aktiv für den Erhalt und die Pflege seiner einzigartigen Landschaften – von der historischen Wacholderheide über artenreiche Streuobstwiesen bis hin zu nachhaltiger Waldnutzung. Zahlreiche Projekte wie das Dorfhühner- und Bienenprojekt, das Anlegen von Blühstreifen sowie die Einbindung von Jung und Alt zeigen, wie tief Naturschutz und gelebte Nachhaltigkeit im Dorf verankert sind
Zwischen Heide, Wald und Wind
Unser Dorf gehört zu großen Teilen der Kernzone des Natur- und Geoparks Vulkaneifel an und wird durch das Tal der Kleinen Kyll und durch das Liesertal begrenzt. Zahlreiche Windschutzhecken durchziehen als lebensraumspendende grüne Bänder die Gemarkung.
Die Wacholderheide ist eines der ältesten Naturschutzgebiete unseres Landkreises Vulkaneifel. Seit fast 90 Jahren steht das Naturkleinod unter strengem Schutz und wird durch Beweidung freigehalten und gepflegt.
Notwendige Pflegemaßnahmen wie das Entfernen von Ginster und Baumbewuchs werden bei Bedarf durch unsere Vereine übernommen. So soll sichergestellt werden, dass die Wacholderheide, die auf Magerrasen wächst, als einzigartiges Naturschutzgebiet auch künftigen Generationen erhalten bleibt.
Der Wacholder-Kyll-Weg gehört nach Meinung vieler Wanderer zu den wohl schönsten HeimatSpuren in der Ferienregion Gesundland Vulkaneifel.
In Zusammenarbeit mit dem Geo- und Naturpark wurde im letzten Jahr durch viel Eigeninitiative eine neue Beschilderung des Wanderweges vorgenommen. Das Naturdenkmal „Drei Eichen“, das Naturschutzgebiet Wacholderheide und der erhaltene Lohwald an der Kleinen Kyll werden nun Besucherinnen und Besuchern in drei verschiedenen Sprachen näher erklärt.
Auch eine Sensibilisierung für die Fauna unserer Heimat gibt es seit ein paar Jahren auf dem neu gebauten Wanderrastplatz „Tiere der Vulkaneifel“.
Durch den Künstler Konrad Scholzen aus Schalkenmehren wurden Tiere aus Holz geschnitzt und am Rande des Wacholder-Kyll-Weges aufgestellt. Eine Hinweistafel erklärt die Besonderheiten der heimischen Naturbewohner.
Wenn Obstgärten verbinden
In den letzten Jahren wurden durch private Initiativen eine Reihe von Streuobstwiesen in Bleckhausen angelegt. Diesen positiven Trend griffen wir als Dorfgemeinschaft im letzten Jahr auf und pflanzte auf einem gemeindeeigenen Grundstück ebenfalls eine große Streuobstwiese mit seltenen Sorten wie z.B. dem Roten Trierer Weinapfel.
In den vergangenen Jahren konnten die Bläckeser Kinder bereits regelmäßig im Herbst bei der Apfelernte auf den schon vorhandenen Streuobstwiesen mitarbeiten und beim Pressen von frischem Apfelsaft zusehen und mittun.
Jung und Alt verbrachten so gemeinsame Zeit miteinander. Die Herstellung eines regionalen und gesunden Lebensmittels verbindet immer wieder die verschiedenen Generationen unseres Dorfes.
Noch immer gibt es in Bleckhausen zahlreiche Nutzgärten, die nicht nur das Dorfbild verschönern, sondern auch die Bewohnerinnen und Bewohner mit regionalen und frischen Lebensmitteln versorgen.
Dorfhühnerprojekt
Vor drei Jahren wurde mit Hilfe der Leader-Förderung das Dorfhühnerprojekt ins Leben gerufen. 10 Familien unterschiedlichsten Alters bauten durch viel ehrenamtliches Engagement ein Hühnergehege und einen Hühnerstall auf dem Mehrgenerationenplatz. Das Grundstück wurde von der Ortsgemeinde zur Verfügung gestellt.
Ein Ziel des Projektes ist es, Jung und Alt einen verantwortungsvollen Umgang mit Tieren zu ermöglichen, indem sie in die täglichen Arbeiten mit eingebunden und dadurch für sie die Abläufe bei der „Herstellung“ gesunder Lebensmittel transparenter werden. Auch soll die Wertschätzung eines tierischen Produktes durch diese aktive Teilnahme steigen.
Ältere Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner, die sich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr aktiv an dem Hühnerprojekt beteiligen können, werden gelegentlich mit Eiern versorgt.
Bevorzugt werden seltene, heimische Hühnerrassen gehalten und nicht solche, bei denen eine hohe Legeleistung im Vordergrund steht. Beispiele hierfür sind Rheinländer oder Vorwerkhühner.
Der Bedarf an frischen Eiern wird durch die gemeinsame Hühnerhaltung für viele Familien im Dorf gedeckt.
Dorfbienen
Angeregt durch das Dorfhühnerprojekt sollte es bei uns noch mehr Nachhaltigkeit auf dem Gebiet der gemeinsamen Tierhaltung geben.
Vor einiger Zeit zogen die ersten Dorfbienen auf dem Mehrgenerationenplatz ein. Zwei Bienenvölker wurden durch die Dorfgemeinschaft bzw. durch die neu gegründete Bienengruppe gekauft.
Der erste Dorfhonig konnte bereits geschleudert und beim Dorffrühstück von allen Bläckesern probiert werden. Die einhellige Meinung: Einfach köstlich!
Lebensräume voller Zukunft
Eng verbunden mit den Dorfbienen ist das Projekt Insektenoase Vulkaneifel. Gemeinsam mit der Kreisverwaltung Vulkaneifel wurden vor zwei Jahren in Bleckhausen sog. Bienenweiden und Blühstreifen angelegt. Im Dorf und auf dem Mehrgenerationenplatz erblühen nun die unterschiedlichsten Blumen und bieten eine Nahrungsquelle für zahlreiche Insekten.
Die Ortsgemeinde ist mit ca. 400 ha eine der größten Waldbesitzer in der Verbandsgemeinde Daun. Die Waldbewirtschaftung erfolgt ausschließlich nachhaltig nach dem deutschen PEFC-System.
In den letzten Jahren wurden in der Gemarkung Bleckhausen immer wieder großflächige Aufforstungsmaßnahmen durchgeführt. Ca. 40 ha alten Loh- und Niederwaldes wurden vor ein paar Jahren durch einen Gemeinderatsbeschluss aus der aktiven Bewirtschaftung herausgenommen und können sich jetzt ohne den Einfluss des Menschen entwickeln. Ein echtes Waldbiotop ist in der Entstehung und kann in Bleckhausen bewundert werden!
In diesem Zusammenhang sollen durch die Teilnahme der Ortsgemeinde an dem Programm des Bundes „Klimaangepasstes Waldmanagement“ noch mehr Stilllegungsflächen entstehen und sogenannte Biotopbäume ausgewiesen werden. In regelmäßigen Abständen gibt es eine sog. Waldbegehung, bei der uns durch unseren Förster die verschiedensten Aspekte der nachhaltigen Waldbewirtschaftung vor Ort gezeigt werden.
Das vielfältige Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit wurde 2022 mit dem Gewinn des Nachhaltigkeitspreises des Gemeinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Die damalige Ministerpräsidentin Malu Dreyer lobte in einer Feierstunde in Ingelheim die Entwicklung des Dorfes im Bereich Naturschutz und Nachhaltigkeit.